14. August 1893, Montag

Brief von Fontane an

14.08.1893

über Einflüsse, die sein Werk geprägt haben: „Wie mit meinem Lernen auf der Schule, so sieht es auch mit meinem Lesen sehr windig aus, am schlechtesten auf dem Gebiet der Belletristik. […] Beide Schriftsteller [Walter Scott und Willibald Alexis] sind mir sehr ans Herz gewachsen – in vielen Stücken (trotzdem er neben W. Scott nur ein Lederschneider ist) stell’ ich W. Alexis noch höher – und beide, trotzdem ich den einen als Junge und den andern erst als Funfziger las, haben meine spätere Schreiberei beeinflußt, aber nur ganz allgemein, in der Richtung. Bewußt bin ich mir im Einzelnen dieses Einflusses nie gewesen. Am meisten Einfluß auf mich übten historische und biographische Sachen: Memoiren des Generals v. d. Marwitz (dies Buch ganz obenan), Droysen Leben Yorks, Macaulay (Geschichte und Essay), Holbergs dänische Geschichte, Büchsel’s ‚Erinnerungen eines Landgeistlichen‘ und allerlei kleine von Pastoren und Dorfschulmeistern geschriebene Chroniken oder Auszüge daraus.“ [1]

Letzte Bearbeitung: 15.02.2024

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1893-08-14/. Letzte Bearbeitung: 15.02.2024.

 

 

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