Pressespiegel

Neue Digitale Dienste

Die neuen Digitalen Dienste, die das Theodor-Fontane-Archiv am 29. April 2021 freigeschaltet hat, sind auch bei der Presse auf lebhaftes Interesse gestoßen. Im Berliner Tagesspiegel zeigt sich Lena Schneider begeistert von den Möglichkeiten, die sich aus der Fontane Chronik digital und der Fontane Briefdatenbank ergeben: »Nicht die Datenfülle in sich ist dabei neu. Sondern dass diese jetzt für alle digital greifbar ist. – Kostenlos«, wie Schneider betont. Dank des Theodor-Fontane-Archivs, so lautet ihr Resümee, werde »der märkische Autor nun tatsächlich zum gläsernen Mann«.

Großen Spaß hatte auch Sarah Kugler von der Märkischen Allgemeinen beim »Durchforsten der Chronik«. Sie lobt den unkomlizierte Handhabung der Datenbank: »Durchklicken kann man sich quasi ›blind‹ durch einzelne Kalendertage oder mithilfe einer konkreten Stichwortsuche. Farbige Punkte geben Hinweise auf verschiedene Themenfelder, ein tiefes Orange markiert beispielsweise Einträge, die mit Fontanes Arbeit zusammenhängen, Hell- und Dunkelblau stehen für Briefe von oder an Fontane.«

 

Kongress »Fontanes Medien (1819–2019)«

Ein breites Medienecho hat der Kongress Fontanes Medien (1819–2019) ausgelöst, den das Theodor-Fontane-Archiv vom 13. bis 16. Juni 2019 austrug und zu dem sich über hundert nationale und internationale Forscher*innen auf dem Campus Am Neuen Palais der Universität Potsdam zusammfanden. Im Vorabbericht der Märkischen Allgemeinen wurde der doppelte thematische Fokus des Kongresses gewürdigt, der sich »nicht nur mit der Medienexistenz Fontanes« befasste, sondern »zugleich die neuesten Forschungsergebnisse, die dank der aktuellen Medienrevolution über Fontane möglich werden«, diskutierte. In Interviews mit RBB Kulturradio am Vortag der Kongresseröffnung sowie in der Beilage zur Wochenendausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten konnte Archiv-Leiter Peer Trilcke das Konzept des Kongresses dann ausführlich erläutern. Marc Reichweins launiger Bericht über den »Weltkongress der Fontane-Forschung« in Die Welt zählte schließlich Indizien für die Popularität Fontanes auf, etwa die drei neuen Biographien, die im kulturellen Rahmenprogramm des Kongresses, beim »Abendtalk in der prall gefüllten Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek«, vorgestellt wurden, und »Trouvaillen«: »Pünktlich zum 200. Geburtstag hat Wolfgang Rasch, einer der großen Fontane-Experten, den Zeitungsmensch Fontane bei seinem allerersten Presseauftritt erwischt. Denn die Geburtsanzeige hatte in 200 Jahren noch keiner ausfindig gemacht: Rasch hat in den Familienanzeigen der ›Spenerschen Zeitung‹ geblättert und präsentiert sie im Heft 107 der ›Fontane-Blätter‹.«

Fontane-Jubiläumjahr 2019

Der Informationsbedarf zu Beginn des Jubiläumsjahres fontane.200 ist groß und der Leiter des Theodor-Fontane-Archivs ein gefragter Interview-Partner: Im Deutschlandfunk Kultur sprach Peer Trilcke über Fontane in der Medienwelt des 19. Jahrhunderts – von journalistischen Techniken, dem Roman in Serie und guter Unterhaltung mit doppeltem Boden –, bei  RBB Kulturradio erläuterte er neben den besonderen Projekten seines Hauses im Jubiläumsjahr – vor allem der Kongress »Fontanes Medien (1819–2019)« –, wie das Archiv mit dem Institut für Germanistik der Universität Potsdam verknüpft ist. Und im ZDF-Morgenmagazin kamen auch die studentischen Hilfskräfte des Archivs zu Wort, die die Ergebnisse ihrer digitalen Analyse der Romane Fontanes vorstellten.

Fontane Blätter 106

»Einmalig«, titelte die Süddeutsche Zeitung am 8. Januar 2019 und am 18. Januar 2019 feierte die Neue Zürcher Zeitung Fontane als den »Schöpfer grandios zusammengesetzter Wörter«. Gegenstand der Begeisterung waren die Ergebnisse einer digitalen Analyse zu den Hapaxlegomena in Fontanes Romanen ‒ zu den Wörtern also, die nur einmal in diesem Textkorpus vorkommen ‒, die Studierende der Universität Potsdam unter Federführung von Archiv-Leiter Peer Trilcke im Rahmen des philologischen Hackathons ›Der Fontane-Code‹ durchgeführt hatten. Erschienen war die Analyse in Heft 106 der vom Theodor-Fontane-Archiv mitherausgegebenen Zeitschrift Fontane Blätter, zusammen mit weiteren Ergebnissen des Hackathons, der im Juli 2018 am Theodor-Fontane-Archiv stattgefunden hatte. In diesen Komposita, so NZZ-Autor Paul Jandl, sei »alles aufgespannt, was die sehr heutige Originalität des Dichters ausmacht. Es ist das Kompositum namens Wirklichkeit, das in diesen Begriffen steckt. Daran müssen sich die Fontane-Feierlichkeiten erst einmal abarbeiten.« Im Interview mit RBB Kulturradio,  WDR 5 und Bayern 2 hat Peer Trilcke das Thema selbst erläutert.

Besuch des Ministerpräsidenten

Die Sommerpressereise des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke folgte am 8. August 2018 den Spuren Theodor Fontanes und nahm ihren Ausgang im Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv.  In den Berichten, die die zahlreichen Journalist*innen von der Reise im Tross des Landesvaters verfertigten, findet das Archiv dann auch die gebührende Erwähnung, etwa in den Beiträgen von Wilfried Neiße im Neuen Deutschland und von Lars Grote in der Märkischen Allgemeinen, der lakonisch konstatiert: »Im Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv wissen sie, dass 2019 sehr viel Arbeit auf sie zukommt.« Bewegte Bilder von dem Ereignis lieferten die Kolleg*innen von rbb und Potsdam TV.  Ebenso ausführlich wie launig hat schließlich Tilman Krause in Die Welt seine Teilnahme an der »Landpartie mit Ministerpräsident« dargestellt.

Hackathon ›Der Fontane-Code‹

Literatur mit Hilfe von Algorithmen zu analysieren – das Ziel des Hackathons, der vom 19. bis 21. Juli 2018 am Theodor-Fontane-Archiv stattfand, stieß bei der Presse auf einige Skepsis und unverhohlene Neugier. Schon im Vorfeld stand Archiv-Leiter Peer Trilcke, der den Workshop gemeinsam mit Heike Gfrereis vom Deutschen Literaturarchiv Marbach iniziiert hatte, sowohl der Märkischen Allgemeinen als auch den Potsdamer Neuesten Nachrichten Rede und Antwort und erläuterte, was geschieht, wenn (wie Mathias Richter  von der MAZ salopp formulierte) »Literaturwissenschaftler und IT-Spezialisten … die Texte des märkischen Dichters auseinandernehmen.« Diese Erläuterungen vermochten die Presse ebenso zu überzeugen wie die Ergebnisse, die die Forschungsteams aus Basel, Göttingen, Moskau, Potsdam und Stuttgart abschließend präsentierten. Eine Spur von – durchaus konstruktiver – Skepsis bleibt freilich erkennbar, wenn es im Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten über die Abschlußpräsentation heißt: »In all ihrer Informativität können die Analysen der wissenschaftlichen Teams, die in Rekordzeit unüberschaubare Mengen literarischen Materials untersuchten, dabei nur den Anstoß geben zu einer weitergehenden Beschäftigung mit dem Material, die dann die Brücke von den reinen Zahlen zur qualitativen Betrachtung schlagen kann.«

Wechsel der Archiv-Leitung

Der Wechsel in der Leitung des Theodor-Fontane-Archivs am 3. April 2017  war der Anlass, dass Presse-Vertreterinnen und -Vertreter einander die Archiv-Klinke in die Hand gaben und sich Tilman Krause von  Die Welt, Karim Saab von der Märkischen Allgemeinen und Sarah Kugler von den Potsdamer Neuesten Nachrichten zu Gesprächen mit der scheidenden Archiv-Leiterin Hanna Delf von Wolzogen und dem neuen Archiv-Leiter Peer Trilcke in der Potsdamer Villa Quandt einfanden. Neben der Rückschau auf die vergangenen 21 Jahre wurde der Blick dabei hauptsächlich nach vorn gerichtet und galt insbesondere der Frage, wie »sich das Archiv jetzt mit Macht für das Fontanejahr 2019 rüstet, in dem der 200. Geburtstag des gebürtigen Neuruppiners groß gefeiert werden soll« (Die Welt).