3. Juni 1892, Freitag

Ereignis

03.06.1892
Emilie Fontane berichtet dem Sohn Theo über Fs Krankheit: F leidet unter Angstanfällen; ein aus Hirschberg hinzugezogener Arzt hat einen Herzfehler konstatiert; F wird über die Diagnose nicht unterrichtet; F und Emilie fassen ernstlich den Entschluß, nach Schmiedeberg überzusiedeln, da sie ein Leben in Berlin ohne zusätzliche Einnahmen nicht finanzieren können (→ 16. 6. 1892); man hat sogar schon eine Wohnung „unsren bescheidnen Ansprüchen entsprechend“; als Termin wird Anfang September ins Auge gefaßt, von den Berliner Freunden will man sich erst verabschieden, wenn man ansässig geworden ist: „Ob unser geliebter Papa sich hier erholen wird, ist abzuwarten. Wenn Du mich auf’s Gewissen fragst, so muß ich antworten: ich glaube es nicht. Die Krankheit hat ihn rapid zum alten Mann gemacht u. die Jugendlichkeit, Elasticität, die bisher sein größter Reiz waren, sind geschwunden u. er sitzt als gebrochener Mann uns gegenüber, daß uns das Herz weh tut“; einen ähnlich lautenden Brief verfaßt Emilie an den Sohn Friedrich, da der „sich so oft in internen Angelegenheiten als Zurückgesetzter betrachtet“ [1] [2]
  • 1: Familienbriefnetz 425/425 (Emilie Fontane an Theodor Fontane jun., 3. 6. 1892)
  • 2: Familienbriefnetz 424 (Emilie Fontane an Theodor Fontane jun., 3. 6. 1892)

Brief von Fontane an

[Sommer 1892]
[3]

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

** 01.06.1892 ** - ** 31.08.1892 **
von einem Pensionär aus Görlitz erhält F ein umfangreiches Manuskript, in dem Material zu einem berühmten märkischen Kriminalfall zusammengestellt ist, zusammen mit der Anregung, dies als Stoff für einen märkischen Roman zu nehmen; F kennt den Stoff bereits und hat ihn schon in seinem ersten (verlorenen) Roman Du hast recht getan (→ Sommer 1840) verarbeitet, und später unter dem Titel Die Frau Oberförsterin zur Bearbeitung vorgemerkt (vermutlich Sommer 1892) [4]
  • 4: Aufbau 3,2,27

Arbeit

** 01.06.1892 ** - 31.08.1892
während seines Aufenthaltes im Riesengebirge widmet F Georg Friedlaender ein Exemplar des dritten Teils der Wanderungen mit dem Gedicht Die Heinrichsbaude, der Mittagstein… [5]
  • 5: Gedichte 3,556

Letzte Bearbeitung: 22.12.2022

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1892-06-03/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2022.

 

 

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