8. April 1890, Dienstag

Ereignis

08.04.1890
Emilie Fontane geht es so schlecht, daß sie mit Kokain versetzte Morphium-Tropfen einnimmt [1]
  • 1: TFA/SBB Sign. NL Fontane, Erg.; TFA Sign. B 765 (F an Theodor Fontane jun. 11.4. 1890)

Druck

08.04.1890
[gez.: Th. F.] Theaterkritik zu A. Holz / J. Schlaf, Die Familie Selicke und A. Kielland, Auf dem Heimwege, in: Vossische Zeitung – „Diese Vorstellung wuchs insoweit über alle vorhergegangenen an Interesse hinaus, als wir hier eigentlichstes Neuland haben. Hier scheiden sich die Wege, hier trennt sich alt und neu.“ F ist begeistert von der Charakterzeichnung des beobachteten Berliner Leben im Holz/Schlaf Stück (es treffe den Berliner Ton „in einer Weise, daß auch das Beste, was wir auf diesem Gebiete haben, daneben verschwindet“), resümiert aber: „Solche realistische Jammerstücke, soviel steht mir fest, können allerdings nicht das geistige tägliche Brot der Nation werden“ [2]

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

** 01.03.1890 ** - ** 31.05.1890 **
Theodor Fontane jun. wird von Münster nach Karlsruhe versetzt, wo er eine Anstellung bei der Korps-Intendantur erhalten hat; er zieht vorerst alleine dorthin (vermutlich Frühjahr 1890) [3]
** 01.03.1890 ** - 31.05.1890
F nimmt an der Einweihung eines Ateliergebäudes für bildende Künstler in der Fasanenstraße teil, das Bernhard Sehring hat erbauen lassen; nach der Einweihung entsteht für Bernhard Sehring das Gedicht Zurückgekehrt aus deinem schönen Hause …; F läßt ihm das Gedicht zusammen mit einer alten Zinnkanne zukommen [4]
  • 3: HFB 4,36 (F an Unbekannt [Hochgeehrter Herr Hauptmann] (Entwurf), [Frühjahr 1890]) – das Schreiben ist an einen ehemaligen Freund George Fontanes gerichtet, der in der selben Einheit Dienst getan hat
  • 4: Gedichte 3,552

Arbeit

** 01.09.1889 ** - ** 30.11.1890 **
F notiert einen Entwurf zu einer Charakteristik Henrik Ibsens (vermutlich Herbst 1889) [5]
** 01.09.1889 ** - ** 30.11.1890 **
Notizen über Realismus und Romantizismus (vermutlich Herbst 1889) [6]
  • 5: Aufzeichnungen zur Literatur 361–368
  • 6: Aufzeichnungen zur Literatur 375f.

Brief von Fontane an

** [Frühjahr 1890] **

F lehnt es ab, patriotische Gedichte zu schreiben, weil „ich zu viel auf dieser Saite habe klimpern müssen“; seine patriotischen Anschauungen seien jedoch unverändert [7]
  • 7: FBV [90]/153; HFB 4,36 – zur Datierung: Briefentwurf entsteht am Tauftag von Fs Enkeltochter

Letzte Bearbeitung: 02.08.2023

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1890-04-08/. Letzte Bearbeitung: 02.08.2023.

 

 

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