13. Januar 1887, Donnerstag
Ereignis
- 13.01.1887
- am Abend besucht Friedrich Witte Fontanes, wo er „bis nach 11 Uhr in lebhaftem und angeregtem Gespräche blieb.“ [1]
- 1: Friedrich Witte, Tagebuch 1, AHSR, NL Witte, Sign. 1. 4. 24.10, Bl. 201
Druck
- 13.01.1887
- [gez.: Th. F.] Theaterkritik zu H. Ibsen, Gespenster, in: Vossische Zeitung (Morgenausgabe; 1. Beilage) – F reagiert auf den Umstand, daß sich die Redaktion der Vossischen Zeitung von der „liebevoll eingehend[en]“ Besprechung Paul Schlenthers (gez.: P. S.) in einer Schlußnote distanziert hat; trotz rückhaltloser Bewunderung für „dessen Kunst und Technik“ hält F die Thesen, die Ibsen zur Ehe verficht, für falsch – „Unsere Zustände sind ein historisch Gewordenes, die wir also solche zu respektieren haben. […] Die größte aller Revolutionen würde es sein, wenn die Welt, wie Ibsens Evangelium es predigt, übereinkäme, an Stelle der alten, nur scheinbar prosaischen Ordnungsmächte die freie Herzensbestimmung zu setzen. Das wäre der Anfang vom Ende. Denn so groß das menschliche Herz ist, eins ist noch größer: seine Gebrechlichkeit und seine wetterwendische Schwäche.“ [2]
- 2: Bibliographie 350000277; NyA 22,2,690–694 (694); vgl. auch Friedlaender-Briefe 1994,93 (12. 1. 1887)
Letzte Bearbeitung: 22.12.2020
(https://www.fontanearchiv.de/chronik/1887-01-13/)
Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1887-01-13/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.
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