27. Oktober 1874, Dienstag

Ereignis

27.10.1874
Besichtigung der Kalixtus-Katakomben und der Kirche San Sebastiano; anschließend Ausflug in die Camgagna an der via Appia entlang; dort Besichtigung des Grabmals der Caecilia Metella und des Circus des Maxentius [1]
27.10.1874
Imbiß in der Birreria; F und Emilie essen boeuf à la mode (garnierter Rinderbraten) [2]
27.10.1874
nachmittags Besichtigung der Cestius-Pyramide und des Protestantischen Friedhofes; dort sehen sie u. a. die Gräber von Eugène Theodore Fournier, August von Goethe, Wilhelm Friedrich Waiblinger, Johann Christian Reinhardt und August Elsasser; die Gräber von Otto Wichmann und Friedrich Wilhelm von Lepel finden sie trotz intensiver Suche nicht: „Die ‚italienische Buchführung‘, so weit Kirchhöfe in Betracht kommen, kann sich selber begraben lassen. Keine Zahl stimmte. Grenzenlose Confusion. Ein völliges Bummelvolk. Ich komme preußischer zurück denn je. Freiheit und weiter nichts, ist etwas ziemlich Elendes“; anschließend Besichtigung der Kirche San Paolo fuori le Mura mit den Gebeinen des Apostels Paulus; durch den Kreuzgang des Klosters führt sie ein Mönch [3]
27.10.1874
F nimmt an einem Diner beim Botschafter Robert von Keudell teil; unter den Gästen sind der italienische Ministerpräsident Marco Minghetti, Karl Ludwig Graf von Dönhoff-Friedrichstein und dessen Frau Josefine Gräfin von Seydewitz, Alexander Fürst von Lynar und seine Frau May Amalie Parsons, zwischen denen F seinen Platz findet, Flora von Pommeresche und ihre Tochter Catherina Mathilde, Friedrich Karl von Klüber sowie ein Offizier aus Düsseldorf; nach dem Diner besucht F zusammen mit Friedrich Karl von Klüber, Flora von Pommeresche und deren Tochter das Colosseum; um Mitternacht Rückkehr ins Hotel [4] [5]
  • 1: HA 3,3,2,990f.
  • 2: HA 3,3,2,991
  • 3: HA 3,3,2,991f.; HFB 2,487 (F an Karl Zöllner, 3. 11. 1874) (Zitat)
  • 4: NyA 23,2,57
  • 5: HA 3,3,2,992; TB 2,55

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

** 01.09.1874 ** - 30.11.1874
Martha Fontane hält sich während der Italienreise ihrer Eltern bei Familie Treutler in Neuhof, Schlesien auf [6]
15.10.1874 - 02.11.1874
einer späteren Erinnerung zufolge sieht F im Schaufenster eines Buchladens in Rom das erste Heft der Deutschen Rundschau liegen: „Als ich im Herbst 1874 in Rom war und von Café Cavour aus, wo ich eben die ‚Fanfulla‘ mühsam durchstudiert hatte, in den Corso einbog, stand am Schaufenster eines Buchladens ein gut aussehendes, rot-bräunliches Heft, zu dem es mich geheimnisvoll hinzog. Und da las ich denn: Deutsche Rundschau, herausgegeben von Julius Rodenberg, Verlag von Gebrüder Paetel. ‚Das wird etwas‘, klang es sofort in mir.“ (zwischen 15. 10. 1874 u. 2. 11. 1874) [7]
  • 6: FEBW 281 (Emilie Fontane an Mathilde Eggers, 5. 2. 1875 und Anmerkungen)
  • 7: FaJR 68 ([*Oktober 1894*])

Letzte Bearbeitung: 22.12.2020

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1874-10-27/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.

 

 

Die Bereitstellung dieses Digitalen Dienstes wurde gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).