15. April 1861, Montag

Ereignis

15.04.1861
F übernimmt in einer halböffentlichen Laienaufführung von Wilhelm von Merckels Posse Das Haus des Gelehrten, die zu wohltätigen Zwecken im Saal des Englischen Hauses in der Mohrenstraße 49 zum Besten der Armen gegeben wird, die Rolle des Offiziers Guido: ab mittags ist der Tag „der dramatischen Kunst und dem Lampenfieber, dem geängstigten, innerlichen Rollen-über-hören und dem Theaterfriseur gewidmet“; bei dem Stück wirken außerdem Emilie Fontane, Karl Zöllner, Friedrich Eggers, August von Heyden, Bernhard von Lepel, Otto Roquette sowie zwei Schwestern Roquettes mit; die Generalprobe am Abend zuvor hat Eggers zwar nicht befriedigt, über die Aufführung berichtet er aber in seinen „Wochenzetteln“: „Es waren etwa 80–90 Zuschauer beisammen und es ging Alles recht gut von Statten. […] Lepel hatte einen sehr schönen und witzigen Prolog in Reimversen gedichtet und brachte auch des Dichters Gesundheit b. Tische in Reimversen aus. Merckel war mit der ganzen Geschichte eine Überraschung gemacht worden. Seine Frau war im Geheimniß, hatte es aber sehr gut zu bergen gewußt. Erst der Prolog belehrte den immer pünktlich Erscheinenden, daher in der ersten Reihe Sitzenden, worauf es abgesehen sei und er wurde ganz blaß, als er ‚den ersten Theaterzettel‘ in die Hand bekam. Dann aber, wie er sah, daß es gut ging, strahlte er vor Freude und wurde äußerst glücklich.“ Nach der Aufführung bleiben die näheren Freunde, also gewiß auch F, zu einem Abendessen [1]
  • 1: Friedrich Eggers, „Wochenzettel“, AHSR, NL Eggers, Sign. 1.4.7.34 Bl. 94/98 (. Zitat); FaH 34 (1. Zitat) – vgl. auch Otto Roquette: Siebzig Jahre. Geschichte meines Lebens. Darmstadt: Bergstraeßer 1894, Bd. , S. 131

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

15.04.1861
auf einer Gesellschaft bei Mathilde von Rohr hat F kein Manuskript zum Vorlesen dabei, was Verstimmung hervorruft (vor 16. 4. 1861) [2]
  • 2: HFB 2,31 (F an Mathilde von Rohr, 16. 4. 1861)

Arbeit

** 20.08.1859 ** - ** 31.12.1864 **
zum Geburtstag von Emilie Zöllner verfaßt F den Toast Auf Ehre… (vermutlich zwischen 20. 8. 1859 u. 1864) [3]
  • 3: Gedichte 3,485 – zur Datierung: Der zweite Teil des Gedichts ist in der Abschrift auf 1856 datiert; F hat Emilie Zöllner jedoch vermutlich erst nach seiner Rückkehr aus London kennengelernt

Letzte Bearbeitung: 22.12.2020

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1861-04-15/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.

 

 

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