28. November 1859, Montag

Ereignis

28.11.1859
„Unser Leben hier ist das alte, d.h. Tunnel, Rütli, Ellora leben noch, ‚aber frag mich nur nicht wie‘. Im Tunnel ist noch am meisten wirkliches Leben, weil er sich aus allem möglichen bunt zusammensetzt. Die beiden andern Schöpfungen zeigen ein hippokratisches Gesicht oder sind wenigstens nicht so frisch, fromm, fröhlich und frei, wie sie sich das Ansehn geben. Sie können es beide nicht ganz verleugnen, daß sie Eggerssche Schöpfungen sind, d.h. es wird viel Komödie gespielt.“ [1]
  • 1: FHBW 72 (F an Paul Heyse, 28. 11. 1859)

Brief von Fontane an

28.11.1859

F erhält durch seine Feuilletonartikel von der Kreuzzeitung ca. 300 Taler pro Jahr „und man braucht – 1000 Thlr. Vossin, ‚Morgenblatt‘ helfen nach, aber sie können das Defizit nicht völlig decken“; F fragt an, ob Heyse ihn bei der von Karl Brater herausgegebenen Süddeutschen Zeitung als ständigen Mitarbeiter einführen könnte; F sucht für Jenseit des Tweed noch einen Verleger und bittet Heyse um Hilfe [2]
28.11.1859

F bittet um Unterstützung bei der Suche nach einem Verleger für Jenseit des Tweed („ich bin schwach genug es für gut und interessant zu halten“) gegen ein Honorar von 150 Talern; er fragt, ob Wolfsohn ihn an ein Feuilleton vermitteln könne, das Besprechungen und größere Aufsätze publizieren würde, seine Beziehungen zur Vossischen, Preußischen und Kreuzzeitung seien „sehr oberflächlich und oft ganz unterbrochen. Ich fühle das Bedürfniß noch wo anders unterkriechen zu können.“ Namentlich ist ihm an Brockhaus (Gegenwart) gelegen [3]
28.11.1859
Pabst, Julius [4]
  • 2: FBV 59/83; FHBW 70–73 (72)
  • 3: FBV 59/84; Fontane/Wolfsohn 2006,120–123 (121/121)
  • 4: Fontane/Wolfsohn 2006,121 (F an Wilhelm Wolfsohn, 28. 11. 1859) (erw.)

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Arbeit

** 20.08.1859 ** - ** 31.12.1864 **
zum Geburtstag von Emilie Zöllner verfaßt F den Toast Auf Ehre… (vermutlich zwischen 20. 8. 1859 u. 1864) [5]
** 01.11.1859 ** - ** 31.12.1859 **
Ruppin, Kapitel Das Rhinluch und das Havelländische Luch (vermutlich November 1859; spätestens Dezember 1859); F verwendet folgende Literatur: Heinrich Carl Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafentums Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts oder Geographisch-historisch-statistische Beschreibung der Provinz Brandenburg (3 Bde., Brandenburg: Müller 1854–1856); Karl Friedrich Klöden, Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntnis der Mark Brandenburg (5. und 8. Stück: Programm zur Prüfung der Zöglinge der Gewerbeschule am 31. 3. 1832 und 1. 4. 1835, Berlin: Nauckschen Buchdruckerei [1835]), außerdem „Mündliches“ [6]
  • 5: Gedichte 3,485 – zur Datierung: Der zweite Teil des Gedichts ist in der Abschrift auf 1856 datiert; F hat Emilie Zöllner jedoch vermutlich erst nach seiner Rückkehr aus London kennengelernt
  • 6: GBA Ruppin,709f.; GBA Havelland,532; TB 2,273 – das Kapitel wird später überarbeitet und geteilt: ein Teil verbleibt unter dem Titel Das Wustrauer Luch in Ruppin (ab der 3. Auflage, 1875), der andere, Das Havelländische Luch, wird in Havelland (. Auflage, 1880) integriert; das (verlorene) Tagebuch hat für den November 1859 Arbeit an den Wanderungen notiert

Druck

** 01.09.1859 ** - ** 30.11.1859 **
Balladen Das Trauerspiel von Afghanistan und Prinz Louis Ferdinand, in: Fr. Eggers, Th. Hosemann, B. v. Lepel (Hg.): Argo. Album für Kunst und Dichtung, Breslau: Trewendt 1860; zu dem Gedicht Prinz Louis Ferdinand zeichnet der Maler Oskar Wisniewsky die Initiale des steifen toten Prinzen Louis Ferdinand [7]

Letzte Bearbeitung: 16.02.2024

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1859-11-28/. Letzte Bearbeitung: 16.02.2024.

 

 

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