4. Juni 1853, Samstag

Ereignis

04.06.1853
Franz Kugler setzt sich beim Geheimen Kabinettsrat Emil Illaire für F ein – ohne dessen Wissen; dabei verweist er darauf, daß Fs Namen dem König durch die Mitteilung Louis Schneiders schon bekannt sei und streicht vor allem Fs Balladik heraus: „mit dem naiven Ton des Volkes verbindet er die ganze Kraft des energischen dichterischen Bewußtseins. Er ist […] berufen, Dasjenige, was Bürger bei uns zuerst angestrebt, zum Höhepunkt zu führen“; Kugler berührt auch Fs persönlichen Charakter, seine „edle Gestalt, sein Blick spricht die innere Noblesse und Reinheit seines Wesens aus; dabei ist er, bei allem äußerlich Bedrückenden seiner Lage, heiter und harmlos wie ein Kind; beigelegt sind diesem Empfehlungsschreiben die bis dahin erschienenen Schriften Fs und das Heft Balladen und Romanzen, das die eingereichten Texte für ›Tunnel‹-Balladen-Konkurrenz enthält [1]
  • 1: Roland Berbig (Hg.): Franz Kugler und Theodor Fontane. II. F. Kuglers Empfehlungsschreiben an Johann Georg v. Cotta und sein Gesuch an Emil Illaire, in: FBl 48(1989), 5–10 (7/7–8)

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

** 08.11.1852 ** - 20.12.1853
F liefert Korrespondenzen an die im Verlag F.A. Brockhaus erscheinende Deutsche Allgemeine Zeitung (vermutlich vor 9. 11. 1852 bis 20.12.1853)
** 01.06.1853 ** - ** 31.08.1853 **
„zu vier oder fünf “ Besuch in einem Tiergartenlokal; dabei kommt es zwischen Theodor Storm und Franz Kugler zu einer Auseinandersetzung, als Storm Emanuel Geibels Liebeslyrik kritisiert und Kugler seinen Freund Geibel verteidigen will (vermutlich Sommer 1853) [2]
** 01.06.1853 ** - ** 31.08.1853 **
F tritt eine Stellung als Privatlehrer an und hat einmal wöchentlich „in sämtlichen Disziplinen“ vier Schülerinnen („Geheimratstöchter“), Ida und Elise von Wangenheim und Marie und Minna Flender, zu unterrichten (bis 1855); mit dem Privatunterricht, der „volle zwei Jahre“ währt, beginnt eine lebenslange Freundschaft Fs zur Familie von Wangenheim: „Ich verdanke dem Hause die glücklichsten Stunden, heiter bis zur Ausgelassenheit und doch immer was dahinter.“ [3] [4] [5]
  • 2: Aufbau 3,2,211–213 (211); NyA 21,2,87f.
  • 3: Aufbau 3,3/1,395
  • 4: Aufbau 3,3/1,399
  • 5: Aufbau 3,3/1,394–402 (402) – im Wangenheim-Kapitel (Kritische Jahre – Kritikerjahre) berichtet F von Geschichts- und von Literaturstunden; dort nennt er Ludwig Metzel, den er aus der ›Centralstelle für Preßangelegenheiten‹ kennt, als Vermittler dieser Hauslehrerstelle

Letzte Bearbeitung: 13.04.2021

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1853-06-04/. Letzte Bearbeitung: 13.04.2021.

 

 

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