29. April 1852, Donnerstag

Ereignis

29.04.1852
F beschreibt seinen Londoner Tagesablauf: „um 8 wach’ ich auf; hätt’ ich nichts zu thun, so würd’ ich aufstehn und Zeitung lesen, – wie die Sachen aber stehn bleib’ ich noch 1 Stunde im Bett und überlege und ordne mir den Stoff für meine Aufsätze. Dann ’raus! gefrühstückt; gegen 11 beginn ich zu schreiben und unterbreche mich nur durch Kaminstökerei. Um 3 Uhr bin ich stumpf; ziehe mich an und laufe in die City, theils zum Zeitvertreib, theils um Briefe abzugeben, oder dies und das zu kaufen. Zwischen 5 u 6 krieg ich Hunger u. Durst, die ich beide durch ein Glas Ale im ersten besten Bierhaus (kostet 1 Sgr 8 Pf) lösche. Dies Bier ist so nahrhaft, daß ich’s nun wieder 2 Stunden lang mit ansehe. Gegen 7 Uhr bin ich wieder zu Haus und verzehre als dinner zwei Hammel-Cotlet’s mit denen ich heut – weil ich mich fast gebrochen – für immer gebrochen habe. […] Um 8 Uhr fang ich an Briefe zu schreiben und eine kleine Theepause abgerechnet, schreib ich mich in’s Bett hinein.“ [1]
  • 1: HFB 1,234 (F an Emilie Fontane (Mutter), 29. 4. 1852)

Arbeit

29.04.1852
Korrespondenzen für die Preußische (Adler-)Zeitung, die F spätestens am 2. 5. 1852 absenden will [2]
  • 2: HFB 1,233 (F an Emilie Fontane (Mutter), 29. 4. 1852)

Brief von Fontane an

28.-29.04.1852

F plant, zur Vertiefung seiner Sprachkenntnisse Predigten, öffentlichen Versammlungen, Gerichtssitzungen u.ä. beizuwohnen und vielleicht Hermann Schweitzer in Brighton zu besuchen [3]

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

23.04.1852 - 14.09.1852
während seines Londonaufenthaltes besucht F häufig das Café-Restaurant „Louis Verry, Cook & Confectioner“, in 3 Pall Mall, in dem er oft die Kölnische Zeitung liest; über dieses berichtet F in Very, Le Pays, und die „tönernen Füsse“ Englands in Ein Sommer in London (zwischen 23. 4. 1852 u. 14. 9. 1852) [4]
28.04.1852 - 05.05.1852
F schickt in den folgenden Tagen Empfehlungsbriefe ab, die er von seinen Freunden erhalten hatte, und zwar an: Jane Wight (von Henriette von Merckel), Mary Whitelaw (von Hermann oder Karl Kette und einer Frau von der Goltz), Henriette Lewald (von deren Schwester Fanny Lewald), Robert Pries (von dessen Vetter Friedrich Eggers) sowie William Ritter und Reinhold Pauli (zwischen 28. 4. 1852 u. 5. 5. 1852) [5] [6]
28.04.1852 - 05.05.1852
„Eine Woche ziemlich miserablen Daseins!“ (28. 4. 1852 bis 5. 5. 1852) [7]
28.04.1852 - 05.05.1852
wiederholte Besuche bei Louis du Rieux: „‚Ooch Schuster!‘ oder feiner: Anch’io sono pittore. Unsre Werke ausgetauscht; erhabner Augenblick.“ (zwischen 28. 4. 1852 u. 5. 5. 1852) [8]
28.04.1852 - 05.05.1852
Abschied von Blomeyer (zwischen 28. 4. 1852 u. 5. 5. 1852) [9]
  • 4: HA 3,3,1,156–160
  • 5: HA 3,3,1,148f. – vgl. das Kapitel Miss Jane in Ein Sommer in London
  • 6: TB 1,11; HFB 1,247 (F an Emilie Fontane, 13. 5. 1852); FLBW 2,10 (F an Bernhard von Lepel, 10. 5. 1852); HA 3,3,1,148f.
  • 7: TB 1,11
  • 8: TB 1,11
  • 9: TB 1,11

Lektüre

04.04.1852 - 25.09.1852
F benutzt während seines England-Aufenthaltes vermutlich folgende Reiseführer (zwischen 4. 4. 1852 u. 25. 9. 1852): Adam’s Pocket London Giude Book. The Stranger’s and Visitor’s Conductor through London. By E. L. Blanchard (London: W. J. Adams, 1851) sowie Adam’s Pocket Guide to the Environs of London (London: W. J. Adams, o. J.) [10]
28.04.1852 - 05.05.1852
„Tag und Nacht die ganzen ‚Times‘ durchstudiert“ – als Sprachstudium (zwischen 28. 4. 1852 u. 5. 5. 1852) [11]
  • 10: HA 3,3,1,34
  • 11: TB 1,12

Letzte Bearbeitung: 24.07.2024

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1852-04-29/. Letzte Bearbeitung: 24.07.2024.

 

 

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