Januar 1851
Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume
Ereignis
- ** Januar 1851 **
- nach der Auflösung des ›Literarischen Cabinets‹ verfolgt F verschiedene Pläne, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen: er sucht eine Stellung als Korrespondent „bei irgendwelcher Constit. Zeitung, gleichviel ob in Aachen oder Königsberg, Stettin oder Breslau“ [1]
- ** Januar 1851 **
- zugleich bekennt er aber, daß er „dem Zeitungskram am liebsten Lebewohl sagte und die nächsten 10 Jahre, das beste Theil unsrer Kraft, an eine ordentliche Arbeit setzte, aber was kümmern sich unsre Zeiten und unsre Menschen um ein Gedicht, selbst um ein gutes Gedicht“, und bemüht sich um eine königliche Unterstützung seiner poetischen Arbeiten; dazu will er zunächst die Verbindungen des ›Tunnel‹-Freundes Louis Schneider nutzen und mit Alexander von Humboldt Kontakt aufnehmen; falls das erfolglos bleibt, plant er, sich persönlich an König und Königin zu wenden (→ 13. 3. 1851) [2]
- ** Januar 1851 **
- wie ihm nach der Entlassung nahegelegt worden war, bewirbt sich F beim Ministerium des Auswärtigen um eine Hilfsarbeiterstelle, erhält jedoch nur 50 Taler Abfindung [3]
- 1: HFB 1,142 (F an Friedrich Witte, 3. 1. 1851)
- 2: HFB 1,145 (F an Bernhard von Lepel, 7. 1. 1851)
- 3: HFB 1,151 (F an Paul Heyse, 11. 1. 1851)
Arbeit
- ** Januar 1851 **
- für einen Balladen-Wettstreit, den der ›Tunnel‹ im Dezember ausgeschrieben hat, schreibt F Der Tag von Hemmingstedt (bis Ende Februar 1851) – „eine Arbeit, die mich aufs höchste interessiert und die mir, so Gott will, glücken soll“; F arbeitet insgesamt „neun Wochen“ an der Ballade; als Quelle dient ihm F. C. Dahlmanns Geschichte von Dänemark, Band 3 (Hamburg: Perthes 1843) (→ auch 21. 10. 1850, 22. 2. u. Ende März 1851) [4]
- ** Januar 1851 **
- F nimmt den bereits früher (→ 1848) gehegten Plan eines Barbarossa-Epos wieder auf – „jetzt erst fühl’ ich meine Flügel in so weit gewachsen, daß ich mich mit einer Aussicht auf Erfolg an die Sache wagen kann. Vor 3 Jahren hatt’ ich die Begeisterung; ich bilde mir ein jetzt auch die Kraft dazu erobert zu haben“; im März gibt er den Plan wieder auf: „Es ist mir durchaus nicht möglich, mich für den alten Rotbart zu begeistern. Alle meine Sympathien sind auf Seite seiner Gegner.“ [5]
- 4: HFB 1,139 (F an Wilhelm Wolfsohn, 3. 1. 1851) (Zitat); HFB 1,147 (F an Bernhard von Lepel, 7. 1. 1851); Gedichte 1,536–538
- 5: HFB 1,142 (F an Friedrich Witte, 3. 1. 1851); HFB 1,146 (F an Bernhard von Lepel, 7. 1. 1851) (1. Zitat); HFB 1,162 (F an Friedrich Witte, 19. 3. 1851) (2. Zitat)
Veröffentlichung über Fontane
- ** Januar 1851 **
- [gez.: W.W. – Wilhelm Wolfsohn] Rezension zu dem von O. F. Gruppe herausgegebenen Deutschen Musenalmanach für das Jahr 1851, in: Deutsches Museum 1 (1851) – Wolfsohn beklagt das Fehlen von Texten Bernhard von Lepels und Fs, „der Eine von harmonischem Sinn und wohlthuender Klarheit, der Andere von ursprünglichem, aber künstlerisch geläutertem Wesen, innig und von reiner, fast vollendeter Form.“ [6]
- 6: Fontane/Wolfsohn 2006,72 (Anm. zu Wilhelm Wolfsohn an F, 7. 1. 1851); Fontane/Wolfsohn 2006,464 (Nachweis)
Letzte Bearbeitung: 22.12.2020
(https://www.fontanearchiv.de/chronik/1851-01-00/)
Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1851-01-00/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.
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