31. Dezember 1850, Dienstag

Ereignis

31.12.1850
durch die Auflösung des ›Literarischen Cabinets‹ verliert F seine Stellung: „Eilig strich ich noch 40 rth. Diäten für Monat December ein und verschwand für immer aus den heiligen Hallen, in denen ich 5 mal 4 Wochen Zeuge der Saucen-Bereitung gewesen war, mit welchen das lit: Kabinet das ausgekochte Rindfleisch Manteuffelscher Politik tagtäglich zu übergießen hatte. Gott sei Dank kann ich mir nachträglich das Zeugniß ausstellen, daß von meiner Seite kein Salz- Senf oder Pfefferkorn jemals zu der Schandbrühe beigesteuert worden ist.“ [1] [2]
31.12.1850
gegenüber Friedrich Witte kommentiert F Anfang Januar 1851 den Vorgang so: „Das Ministerium hat sich dabei mal wieder über alle Begriffe miserabel benommen. Von mir red ich nicht; ich habe der Regierung keine Dienste geleistet und kann keine Rücksicht beanspruchen, aber gegen einzelne, namentlich gegen einen meiner Kollegen [Doktor Arnd – R. B.], ist man himmelschreiend verfahren.“ [3]
31.12.1850
in dem autobiographischen Fragment Kritische Jahre – Kritikerjahre berichtet F später, daß die Belegschaft des ›Literarischen Cabinets‹ in einem Schriftstück gegen den Sturz von Außenminister Radowitz und die Einsetzung Manteuffels protestiert und ihn mit der Überbringung dieser Protestnote an Ministerialdirektor von Puttkamer beauftragt habe [4]
  • 1: HFB 1,139 (F an Wilhelm Wolfsohn, 3. 1. 1851)
  • 2: FL 2006,227 (F an Bernhard von Lepel, 7. 1. 1851)
  • 3: HFB 1,141–142 (F an Friedrich Witte, 3. 1. 1851)
  • 4: Aufbau 3,3/1,393f.

Letzte Bearbeitung: 22.12.2020

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1850-12-31/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.

 

 

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