28. Juli 1850, Sonntag

Ereignis

28.07.1850
F reist nach Hamburg; was genau er mit seiner Reise (→ 27. 7. 1850) beabsichtigt, ist ihm offenbar selbst nicht klar – er selbst bezeichnet seinen Entschluß bald als „Uebereilung“; er nimmt Quartier in Altona, Kleine Mühlenstraße Nr. 28, später Nr. 34; der Plan, gemeinsam mit Lepel eine Fußwanderung durch Schleswig-Holstein zu unternehmen (mit einem Besuch bei den Kieler Professoren Johann Gustav Droysen und Gustav Karsten und Ausflügen nach Rendsburg, Eckernförde und Schleswig), kommt nicht zustande (→ 30. 7. 1850) [1] [2] [3]
28.07.1850
vergeblicher Besuch von Bernhard von Lepel bei F – Lepel erfährt erst von August Müller, der F zum Bahnhof begleitet hat, von dessen Reiseunternehmung [4]
  • 1: HFB 1,129 (F an Friedrich Eggers u. Paul Heyse, 2. 8. 1850); vgl. Aufbau 3,2,309 u. Fricke I,20 – Fricke gibt an, F habe vorgehabt, „als Feldapotheker ins von der Tann-Korps einzutreten“
  • 2: FL 2006, 215–216 (F an Bernhard von Lepel, 1. 8. 1850)
  • 3: HFB 1,129 (F an Friedrich Eggers u. Paul Heyse, 2. 8. 1850); Aufbau 3,2,396
  • 4: FLBW 1,282 (Bernhard von Lepel an F, 5. 8. 1850)

Arbeit

28.07.1850
(während des Aufenthaltes in Hamburg) Fertigstellung des Manuskriptes für die Gedichte (→ 20. 7. 1850) [5]
  • 5: HFB 1,129 (F an Friedrich Eggers u. Paul Heyse, 2. 8. 1850)

Brief von Fontane an

28.07.1850

„Könnt’ ich dem Zuge meines Herzens folgen, so nähme ich ganz einfach den Kuhfuß zur Hand und träte ein in Reih und Glied. Gerade weil alle Welt jetzt schreit: ‚die Sache ist verloren!‘ und weil sie’s vielleicht wirklich ist, geziemte es deutschen Männern […] mit dem guten Recht jenes herrlichen Landes zu stehn oder zu fallen.“ Doch der Gedanke an Mutter und Braut verpflichte ihn auf „die bloße Beobachter-Rolle“; überdies bittet F den Freund um ein Sonett, da er erst fünf habe und sechs wünsche: dieses „Küterbütern unter befreundeten Dichtern [ist] etwas ganz Gewöhnliches.“ [6]

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

** 01.06.1850 ** - ** 31.08.1850 **
am 17. 2. 1882 erinnert sich F an seine körperliche Verfassung 1850: „Ich weiß auch, daß ich mich im Sommer 1850, vor Wut weinend, aufs Bett geworfen habe, weil ein viertelstündiger Gang durch die Luisenstraße-Sonne mich todtmatt gemacht hatte.“ [7]
  • 7: HFB 3,179 (F an Martha Fontane, 17. 2. 1882)

Letzte Bearbeitung: 13.12.2023

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1850-07-28/. Letzte Bearbeitung: 13.12.2023.

 

 

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