28. Mai 1844, Dienstag

Ereignis

28.05.1844
vormittags passiert die „Monarch“ Sheerness in der Themsemündung; am Nachmittag geht F in London an Land; Hermann Scherz wird beim Landgang von F getrennt und bezieht ein anderes Hotel, was F zunächst vor finanzielle Schwierigkeiten stellt [1]
28.05.1844
Quartier im Adelaide-Hotel, 7 Adelaide Place, am Nordufer der Themse in Höhe der London Bridge (bis 6. 6. 1844) [2]
28.05.1844
F erschließt sich während seines Aufenthalts (bis 6. 6. 1844) die Stadt u.a. in ausgedehnten Omnibusfahrten und erhält den überwältigenden Eindruck einer modernen, geschäftigen, vielgestaltigen Großstadt: „London hat einen unvertilgbaren Eindruck auf mich gemacht; nicht sowohl seine Schönheit als seine Großartigkeit hat mich staunen lassen. Es ist das Modell oder die Quintessenz einer ganzen Welt. Der mehrerwähnte Umstand, daß London mehr Nachtwächter hat als das Königreich Sachsen Soldaten, ist am ehsten geeignet, eine Vorstellung von den Dimensionen dieser Riesenstadt zu geben.“ [3]
28.05.1844
später schreibt F in einer autobiographischen Notiz: „Eine, trotz meiner Grenadierschaft nach England unternommene Reise kam dazu; ich sah und erlebte was, und allmälig alles bloße Pathos über Bord werfend, brachte ich es endlich bis zu wirklichen Gedichten. Der Wener- und Wettersee, Tower-Brand, ein Jäger, u. mehre andre sind aus jener Zeit.“ [4]
  • 1: HA 3,3,2,781; Aufbau 3,2,139–141
  • 2: HA 3,3,2,789; Aufbau 3,2,140
  • 3: HA 3,3,2,786f.
  • 4: HFB 1,116 (F an Gustav Schwab, 18. 4. 1850)

Arbeit

28.05.1844
Gedicht An Hermann Kriege [5]
  • 5: Gedichte 2,545/618; Aufbau 3,2,87f. – später auszugsweise in Von Zwanzig bis Dreißig zitiert

Mehrtägige Ereignisse und Zeiträume

Ereignis

28.05.1844 - 06.06.1844
F unternimmt zwei Ausflüge nach Greenwich, einmal, um die „sogenannte Greenwich-Fair“, einen Jahrmarkt, zu besuchen, und vier Tage später ein weiteres Mal, um Park, Sternwarte und Hospital (mit Speisesaal, Kirche und Greenwich-Galerie) zu besichtigen, außerdem Fahrten nach Blackwall zu den Ostindien-Docks, nach Woolwich und, am letzten Tag des London-Aufenthaltes, nach Windsor (zwischen 28. 5. 1844 u. 6. 6. 1844) [6] [7]
28.05.1844 - 06.06.1844
zweitägiger Ausflug nach Brighton, wo F Hermann Schweitzer in seiner Apotheke aufsucht (zwischen 28. 5. 1844 u. 6. 6. 1844); diesem überbringt F einen Brief von dessen Bruder; gemeinsamer Spaziergang zum Meer; F ist Zuschauer eines Cricket-Spiels; abends Besuch in Schweitzers Wohnung und Bekanntschaft mit Schweitzers Frau; Gespräch über „Pharmazie in England“; Schweitzer verspricht, eine „Defekturstelle“ (Laborantenstelle) für F in England zu suchen [8]
28.05.1844 - 06.06.1844
in Von Zwanzig bis Dreißig berichtet F außerdem von einem Ausflug nach Hampton-Court und einer Besichtigung des Tudor-Museums, besonders von einem Bildnis der jungfräulichen Maria Stuart; überdies Stadtbesichtigung: Themse-Tunnel, Tower, Westminster (zwischen 28. 5.1844 u. 6. 6. 1844) [9]
  • 6: HA 3,3,1,38–41/115–117; HA 3,3,2,789–794; Aufbau 3,2,144 f. – in Von Zwanzig bis Dreißig berichtet F ausführlicher darüber, vgl. auch Ein Sommer in London, Kapitel Die Docks-Keller und Blackwall
  • 7: Fricke I,15
  • 8: HA 3,3,2,804–811
  • 9: Aufbau 3,2,143–147

Letzte Bearbeitung: 22.12.2020

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/chronik/1844-05-28/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.

 

 

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