Workshop ›Gedächtnispolitik‹
Eine Videodokumentation
22 Museen und Archive aus den neuen Bundesländern tragen derzeit den Titel eines ›Kulturellen Gedächtnisortes von nationaler Bedeutung‹ (KGO) − verliehen auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) an »Kultureinrichtungen, die sich auf historische Persönlichkeiten von nationalem Rang beziehen und die von überregionaler Bedeutung sind«. Bei den »historischen Persönlichkeiten von nationalem Rang«, denen sich die ausgewählten Einrichtungen widmen, handelt es sich ausnahmslos um Männer.
Mit diesem Workshop setzen sich die ›Kulturellen Gedächtnisorte‹ zum Ziel, die einseitige Fokussierung ihrer Häuser auf männliche ›Heroen‹ zu hinterfragen. Unter dem Titel Gedächtnispolitik: Feministische Perspektiven auf kulturelle Gedächtnisorte wollen Vertreter*innen von fünf Einrichtungen der KGO sich mit der Frage beschäftigen, was bei der Suche nach den Anteilen von Frauen – entweder am ›erinnerten Werk‹ der Männer oder an den Institutionen selbst – zutage tritt. Dabei werden in Vergessenheit geratene Akteurinnen der Einrichtungen wiederentdeckt und Ansätze und Methoden zur Auffindung und Anerkennung der Beiträge von Frauen in kulturellen Gedächtnisorten entwickelt . Für eine Keynote konnte die Kunsthistorikerin Dr. Jennifer Moldenhauer gewonnen werden, die das Konzept der ›integrierten‹ Ausstellung Der zweite Blick: Frauen im Berliner Bode-Museum mitentwickelt hat.
Die Beschäftigung mit der männlichen Prägung speziell kultureller Gedächtnisorte führte schließlich zu einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der derzeit herrschenden Gedächtnispolitik: Wie, was und (an) wen erinnern wir und unter welchen Vorzeichen und Bedingungen geschieht dies? Damit standen die Art und Weise, wie Erinnerung und kulturelles Erbe in einer Gesellschaft gestaltet, bewahrt und präsentiert werden, im Fokus des durch das Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv organisierten Workshops.
Gefördert durch:

Videodokumentation
Die verschiedenen Vorträge, die während des Workshops aufgezeichnet wurden, werden mit Genehmigung der Vortragenden hier zum Nachsichten und -hören bereitgestellt. Die Videodokumentation dient der nachhaltigen Bewahrung der Ergebnisse des Workshops.
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Insgesamt widmeten sich sechs Vorträge von Vertreter:innen verschiedener Einrichtungen unter dem Titel Gedächtnispolitik feministischen Perspektiven auf kulturelle Gedächtnisorte aus der Perspektive ihrer jeweiligen Häuser. Eine Einführung in das Thema des Workshops gaben Prof. Dr. Peer Trilcke (Theodor-Fontane-Archiv | Universität Potsdam) und Dr. Anna Busch (Theodor-Fontane-Archiv | Universität Potsdam).
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Die Kunsthistorikerin Dr. Jennifer Moldenhauer (Research Council Field of Focus 3, Universität Heidelberg) stellte das Konzept der ›integrierten‹ Ausstellung Der zweite Blick: Frauen im Berliner Bode-Museum vor. Ihr die Veranstaltung einleitende Keynote zeigt Möglichkeiten auf, die Perspektiven, Beiträge und Taten von Frauen mittels neuer Führungsangebote durch eine bestehende Dauerausstellung zu verknüpfen.
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Dr. Ute Pott (Gleimhaus. Museum der deutschen Aufklärung, Halberstadt) sprach zum Themenjahr ›Frauen und Künste‹ (2022/23) und die neue Dauerausstellung (2024).
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Anke Pätsch (Stiftung Kleist-Museum, Frankfurt an der Oder) spracht über Gedächtnispolitik des Kleist-Museums aus der Perspektive der Frauen.
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Dr. Sylke Kaufmann (Lessing-Museum Kamenz) sprach über Ernestine Christine Reiske – Eine gelehrte Frau im Schatten berühmter Männer.
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Cornelia Thierbach (Mendelssohn-Haus Leipzig) sprach über Idee und Umsetzung der Dauerausstellung zu Fanny Hensel (2017).
Ihre Cookie-Einstellungen haben dieses Video blockiert.
Zum Abschluss sprach das Team des Theodor-Fontane-Archivs unter dem Titel ›Mitgemeint und mitüberliefert‹über Frauen im Theodor-Fontane-Archiv. Dr. Anna Busch, Klaus-Peter Möller, Dr. Sabine Seifert, Dr. Maria Brosig, Rainer Falk, Jule Ana Herrmann und Prof. Dr. Peer Trilcke hielten Inventur und Revision zur eigenen Institution, zu Überlieferung und Institutionsgeschichte und welcher Rolle dem Archiv als gedächtnispolitischem Akteur unter analytisch-feministischer Perspektive zukommt.