25. January 1897, Monday

Event

25.01.1897
nach schlafloser Nacht nehmen F und Emilie das Gespräch vom Vortag über die Beziehung von Sohn Friedrich zu Frieda Lehmann wieder auf; Friedrich, per Rohrpost „um sein Erscheinen gebeten“, trifft mittags bei Fontanes ein; F erläutert dem Sohn ihre elterliche Haltung gegenüber der Braut: „‚wir haben gar nichts gegen sie, ja, sie gefällt uns fast, weil wir sie für freiweg und ehrlich halten, – sie paßt nur nicht zu uns. Sie vertritt eine Welt- und eine Gesellschafts-Anschauung, die der unsrigen diametral entgegengesetzt ist. Bei Martha Robert war alles Justizrathsthum mit Liaisons und Pfannkuchen, bei Martha Soldmann alles Beamten-Borussismus, bei Frieda Lehmann alles Berliner Bourgeoisthum mit Sauerkraut und Standesamt. […]‘“ Friedrichs Reaktion nennt F „musterhaft“: „Den Ernst der Sache tief fühlend, war er doch zugleich vollkommen ruhig, ohne jede Bitterkeit, fast ohne Ueberraschung. Er sah alles ein, gab alles zu, machte gar keinen Versuch einer Applanirung, so daß seine Haltung mich rührte, fast zu einer kleinen Bewunderung stimmte.“ (→ 20. 3. 1897) [1]
  • 1: HFB 4,631 (F an Martha Fontane, 25. 1. 1897)

Letter from Fontane to

25.01.1897
Fontane, Friedrich [2]
25.01.1897

F bittet Martha, einen Aufmunterungsbrief an Friedrich Fontane zu schreiben: „Er thut mir ungeheuer leid und dabei bewundre ich den Muth, womit er das alles verhältnismäßig ruhig auf seine Schultern nimmt. George hatte, nach dieser Seite hin, denselben Charakter.“ [3]
25.01.1897
[4]
  • 2: HFB 4,631 (F an Martha Fontane, 25. 1. 1897) (erw.)
  • 3: FBV 97/21; HFB 4,630–632 (631)
  • 4: FBV 97/22; HFB 4,630

Last change: 13.12.2023

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1897-01-25/. Letzte Bearbeitung: 13.12.2023.

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