27. May 1876, Saturday
Event
- ** 27.05.1876 **
- Gespräch mit Friedrich Hitzig, Eduard Daege u.a. (wohl im Zusammenhang mit der Senatssitzung) über Fs Weigerung, das Amt eines Sekretärs bei Anton von Werner zu übernehmen; Hitzig kolportiert Fs Ablehnung – mit dessen Bestätigung im Nachhinein – in den Worten „‚ich hätte weder Lust noch Beruf, für Herrn v. W. Skelette zu besorgen‘“ (um 25. 5. 1876) [1]
- 27.05.1876
- F nimmt an der Senatssitzung der Akademie der Künste teil; Debatte über einen von Anton von Werner gestellten Antrag auf Bewilligung eines Sekretärs und eines Kopisten für die speziellen Verwaltungsgeschäfte der Hochschule für Bildende Künste; Anton von Werner erhält die Zusage auf eine bestimmte Summe, die für diese Zwecke bereitgestellt werden soll; während dieser Debatte wird F vermutlich dazu gedrängt, derartige Arbeiten zu übernehmen; insbesondere das Auftreten von Friedrich Hitzig empfindet er als beleidigend und entschließt sich infolgedessen zum Rücktritt von dem Posten, den er „von Anfang an miserabel“ und unbefriedigend gefunden hat (→ *18. 5. 76*) – diese Kündigung löst eine tiefe und lang währende Ehekrise Fs aus [2] [3]
- 1: HFB 2,523 (F an Friedrich von Hitzig (Entwurf [*Ende Mai 1876*])
- 2: TB 2,58
- 3: HFB 2,522–524 (F an Friedrich Hitzig (Entwurf), [*Ende Mai 1876*]); Huder 38–40 (Eigenhändiges Sitzungsprotokoll von F, 27. 5. 1876)
Events during that period
Letter from Fontane to
- [vor dem 28.05.1876]
F will am nächsten Mittag Ministerialdirektor J. Greiff aufsuchen, um die Schaffung einer Sekretärstelle für den Direktor der Akademie zu besprechen; er bittet um Auskunft zum erwünschten Profil für diese Stelle (vor 28. 5. 1876) [4]- [vor dem 28.05.1876]
zu Hitzigs Ansinnen, daß F Sekretärsdienste für A. von Werner übernehmen soll: „Das kann ich aber weder, noch will ich es. […] Und das Ministerium, dessen glaub ich sicher zu sein, will es auch nicht. Irrte ich darin, so würd ich zurücktreten.“ Werner hat dieses Angebot Hitzigs ausgeschlagen (zwischen 18. 5. 1876 u. 22. 5. 1876) [5]- ** [zweite Hälfte Mai 1876] **
F teilt seinen Entschluß mit, das Amt des Akademiesekretärs aufzugeben: „Ich find es in all und jeder Beziehung entsetzlich: unklar, langweilig, inferior, dabei einen Menschen total absorbierend. Und das alles um nichts; nicht einmal das Lebensnötige kommt dabei heraus. Von 2300 Reichstalern kann ich nicht existieren“ – statt dessen würde F gerne wieder bei der Vossischen Zeitung für 800 Taler jährlich „in irgend einer Referenten-Stellung unterkommen“; er beabsichtige auch an H. Kletke zu schreiben (2. Hälfte Mai 1876) [6]
- 4: FBV [76]/26; Fr II,1,289–290 – dieser Brief ist eventuell identisch mit dem an Anton von Werner (f *18. 5. 76*)
- 5: TFA Da Sign. 1075; FBV [76]/27 – zur Datierung: FBV datiert irrtümlich [vor 28. 5. 1876]
- 6: FBV [76]/29; HFB 2,520–521 (521)
Last change: 13.12.2023
(https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1876-05-27/)
Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1876-05-27/. Letzte Bearbeitung: 13.12.2023.
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