11. November 1870, Friday

Event

11.11.1870
Fs Tagesablauf: er steht um acht Uhr auf und geht auf dem Platz zwischen Kaserne und Meer spazieren: „Das Bewegungsminimum, das ich mir Tag für Tag zum Gesetz gemacht hatte, bestand in einem zehnmaligen Auf und Ab, wodurch ich es auf dreitausend Schritt brachte“; nach dem morgendlichen und einem weiteren Spaziergang am Tage arbeitet F; um zwölf Uhr erhält F das Mittagessen, das er aufgrund der beengten Verhältnisse im Stehen einnimmt: „an vier Tagen von fünf war es ein Stück in die Pfanne geworfenes Rinderfleisch […] mit gedörrten Kartoffeln und Seesalz garniert“, dazu Landwein; das Dessert besteht aus einer „Goldreinette“ und Tee; am Nachmittag folgt bei schönem Wetter ein weiterer Spaziergang; zwischen sechs und acht Uhr abends ist Teestunde, in der F Besuch erhält, u.a. von Graf Maximilian d’Arco und einem Frankfurter Dragoner, Sergeant Polzin und Unteroffizier Vollnhals, einem Sachsen vom 96. Regiment und Sergeant Adolf Genzel, Unteroffizier Janeke und Sergeant Heglmaier [1]
11.11.1870
„Einen schwarzen Totenkopfhusaren als Burschen engagiert“, der F mit „Herr Leutnant“ anredet (Max Rasumofsky) (→ 9. 11. 1870 u. 11. 11. 1870) [2]
11.11.1870
„Die Bevölkerung grault sich vor uns. Die Insel ist an allen Ecken befestigt. […] Die ‚Citadelle‘ aus Richelieus Zeiten. Der dreieckige Hof.“ [3]
11.11.1870
Emilie Fontane besucht Friedrich Eggers, um ihn über den Brief vom 4. 11. 1870 an den Erzbischof von Besançon und an den hiesigen Bischof zu unterrichten; Hintergrund ist ein beabsichtigter Gefangenenaustausch [4]
  • 1: NyA 16,99–108
  • 2: Tagebuchnotiz, vgl. Hermann Fricke: Theodor Fontanes Kriegsgefangenschaft 1870, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. 5. Folge. Berlin 1955,59
  • 3: Tagebuchnotiz, zit. nach Hermann Fricke: Theodor Fontanes Kriegsgefangenschaft 1870, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. 5. Folge. Berlin 1955,59
  • 4: Friedrich Eggers, „Wochenzettel“, AHSR, NL Eggers, Sign. 1.4.7.39 (1870) Bl. 265.

Letter to Fontane from

11.11.1870
Augustin, J.
offenbar mit einem Brief, der Nachrichten aus Berlin und eine Antwort der Militärbehörde von Besançon auf eine F betreffende Anfrage enthält; der Absender – möglicherweise handelt es sich um die Oberin des Ordens Heilig-Herz-Jesu in Besançon – hat in dieser Angelegenheit an Marieange Merjoy geschrieben und hofft, daß Fs Familie inzwischen Nachricht über die Situation Fs hat (→ 29. 10. 1870) [5]
  • 5: TFA Sign. Ca 892 – verschollen und möglicherweise nicht erhaltenen

Last change: 04.08.2023

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1870-11-11/. Letzte Bearbeitung: 04.08.2023.

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