14. May 1870, Saturday

Work

14.05.1870
F beendet den Wanderungen-Aufsatz Paretz und bereitet die Arbeit zu Friedrichsfelde für die folgende Woche vor (→ 22. 2. 1871) [1]
  • 1: DüW 1,605; GBA Havelland,613; GBA Spreeland,524; Klaus-Peter Möller: Die Ruhe vor dem Sturm. Ein unbekannter Brief Fontanes an seine Frau und die Wirren seiner Überlieferung, in: FBl 80(2005),22 (F an Emilie Fontane, 14. 5. 1870)

Letter from Fontane to

13./14.05.1870 (oder 14.05.1870)

    Letter to Fontane from

    ** um 14. 5. 1870 **
    Merington, Richard Whiskin [2]
    • 2: Klaus-Peter Möller: Die Ruhe vor dem Sturm. Ein unbekannter Brief Fontanes an seine Frau und die Wirren seiner Überlieferung, in: FBl 80(2005),22 (F an Emilie Fontane, 14. 5. 1870)

    Events during that period

    Letter from Fontane to

    13.05.1870 - 14.05.1870
    Fontane, Emilie (geb. Rouanet-Kummer)
    13.05.1970: über sein Nach-Kreuzzeitungs-Leben – „Ich empfinde erst jetzt, daß die Kreuzzeitungs-Stellung mit all ihren Meriten im kleinen Styl, doch eigentlich eine Tortur für mich gewesen ist, […] eine Lahmlegung meiner Kräfte.“

    14.05.1970: F will in den folgenden Tagen noch einen Nachmittag in Friedrichsfelde verbringen [3] [4]
    • 3: DüW 1,340/604f.; GBA Havelland,569; GBA Spreeland,523f.; der Brief ist in FBV irrtümlich als Teil von 70/29 (vom 16. 5. 1870) verzeichnet und in EBW nicht enthalten; Klaus-Peter Möller: Die Ruhe vor dem Sturm. Ein unbekannter Brief Fontanes an seine Frau und die Wirren seiner Überlieferung, in: FBl 80(2005),20–22 (21)
    • 4: DüW 1,605; Klaus-Peter Möller: Die Ruhe vor dem Sturm. Ein unbekannter Brief Fontanes an seine Frau und die Wirren seiner Überlieferung, in: FBl 80(2005),22–23

    Letter to Fontane from

    09.05.1870 - 10.05.1870 (und 12.05.1870 und 14.05.1870 - 16.05.1870)
    Fontane, Emilie (geb. Rouanet-Kummer)
    14.05.1870: über Fs Kündigung bei der Kreuzzeitung (→ 16. 4. 1870), die sie nicht überrascht habe; bitter reagiert Emilie auf Fs mangelndes Vertrauen: „Du scheinst ebenso wenig zu fühlen wie beschämend es für mich daß Du einen so entscheidenden Schritt für unser Leben gethan hast, ohne Dir die Mühe zu nehmen, mit mir darüber zu berathschlagen“; sie erinnert F in einem zweiten Brief (neben dem Berichtsbrief, den sie am 9. 5. 1870 begonnen hat), daß auch er „dankbar auf die letzten 10. glücklichsten Jahre unseres Lebens“ zurückblicke und verbindet das mit einer bitteren Analyse Fs, wie sie ihn sieht: „Jedes Gebundensein wiederstrebt Deiner Natur; so lange die Dinge ruhig gehen, bist Du glücklich und zufrieden; kommt aber ein Anstoß, so verwirfst Du auch Alles […]. Es ist dies der Fall mit mir seit beinah 20 Jahren. Sobald ich durch irgend etwas Dir unangenehm bin, […] sprichst Du von einer 20 jährigen, unerträglichen Ehe. Dasselbe gilt von Deinen Freunden; sie binden sich immer wieder an Dich; nicht Du an sie. Daß Du in diesen drei Wochen keine Minute Deine Handelsweise bereut, hat keinen Trost für mich; Du hast Dich Deiner Freiheit erfreut, Geld hat Dir nicht gefehlt und mein Leidensgesicht Dich nicht gequält […]. Aber geschehene Dinge sind nicht zu ändern und da Du mich nicht gefragt hast, so habe ich auch nicht zu antworten. Es gilt nun meine Pflicht zu thun und Dir mit Freudigkeit beizustehn, zu helfen“; für ihre Rückreise erbittet Emilie 10 £: 5 £ für Martha Fontane, 1 £ für die Dienstmädchen und 4 £ für sich selbst – und überdies äußert sie „die große Bitte: laß Dir nicht Geld von S.[Sommerfeldt] geben, es ist mir viel lieber wir verbrauchen erst die Scheine und lassen die 1000 T. von unserer Mama noch unberührt“ (→ 11. 5. 1870)
    16.05.1870: erneut zur Kreuzzeitungs-Kündigung Fs; Emilie sieht Probleme mit der Wohnung voraus, wenn F nunmehr immer zu Hause arbeitet; Fs von ihr vorweggenommenes Argument, er werde seine Bücher in Einsamkeit schreiben, hieße: „dann wären wir am Ende u. ich könnte mit den Kindern eine kleine Wohnung beziehn“; der Brief schließt mit der Mitteilung, daß sie das Pfingstfest noch in England bleibe, „da Du Gott sei Dank gesund und heiter zu sein scheinst u. die Kinder, deren Du wieder mit keiner Sylbe erwähnst, meiner nicht bedürfen“ [5]
    • 5: EBW 2,469–472

    Last change: 13.12.2023

    Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1870-05-14/. Letzte Bearbeitung: 13.12.2023.

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