11. August 1853, Thursday

Event

11.08.1853
F teilt Kugler, der ihn besucht, mit, daß er wegen seines ihn beängstigenden Hustens an eine längere Kurreise nach Italien denke (→ 7. 7. 1853 u. 31. 7. 1853) – Kugler berichtet seiner Frau: „er [F] hat wenigstens darin Kraft, daß etwas fabelhaft Scheinendes eher möglich zu machen sein dürfte, als etwas, das dem gewöhnlichen Gange der Dinge entspricht. Es versteht sich von selbst, daß, wenn ich dabei hilfreich sein kann, dies mit Freuden geschieht.“ – F unterrichtet seinen Gast bei der Gelegenheit über den Besuch beim Verleger Katz in Dessau und die „gewünschte Rücksprache“, „die nur Beiläufiges betroffen hat“; er kann melden, daß der Argo-Druck bereits begonnen habe [1] [2]
11.08.1853
F, der gesteht, daß ihn sein gesundheitlicher Zustand „zu einem halben Hypochonder gemacht“ habe, erwägt nach wie vor eine längere Kurreise, rechnet aber mit dem verständlichen Einspruch seiner Frau – „ich habe nicht Lust mich in Zänkereien über to be or not to be einzulassen“; er will noch bis April des folgenden Jahres abwarten, ob sich seine körperliche Verfassung nicht auch ohne Italienreise bessere. [3]
  • 1: BSB, Sign. Ana 549, Bl. 271 (F. Kugler an Clara Kugler, 12. 8. 1853)
  • 2: BSB, Sign. Ana 549, Bl. 271 (F. Kugler an Clara Kugler, 12. 8. 1853)
  • 3: FL 2006,376/377 (F an Bernhard von Lepel, 11. 8. 1853)

Letter from Fontane to

03./11.08.1853 (oder 11.08.1853)

„Wäre nicht die Krankheit und die Sorge, […] so hätt’ ich jetzt eine schöne Zeit. Ich fühle mich so frei, wie fast nie und das Schaffen – das mir seit Kurzem leichter wird – erfreut mich in hohem Maaße. Auch daß ich die Bekanntschaft der Novelle mache ist mir viel werth.“ [4] [5]

Events during that period

Event

** 08.11.1852 ** - 20.12.1853
F liefert Korrespondenzen an die im Verlag F.A. Brockhaus erscheinende Deutsche Allgemeine Zeitung (vermutlich vor 9. 11. 1852 bis 20.12.1853)
** 01.06.1853 ** - ** 31.08.1853 **
„zu vier oder fünf “ Besuch in einem Tiergartenlokal; dabei kommt es zwischen Theodor Storm und Franz Kugler zu einer Auseinandersetzung, als Storm Emanuel Geibels Liebeslyrik kritisiert und Kugler seinen Freund Geibel verteidigen will (vermutlich Sommer 1853) [6]
** 01.06.1853 ** - ** 31.08.1853 **
F tritt eine Stellung als Privatlehrer an und hat einmal wöchentlich „in sämtlichen Disziplinen“ vier Schülerinnen („Geheimratstöchter“), Ida und Elise von Wangenheim und Marie und Minna Flender, zu unterrichten (bis 1855); mit dem Privatunterricht, der „volle zwei Jahre“ währt, beginnt eine lebenslange Freundschaft Fs zur Familie von Wangenheim: „Ich verdanke dem Hause die glücklichsten Stunden, heiter bis zur Ausgelassenheit und doch immer was dahinter.“ [7] [8] [9]
  • 6: Aufbau 3,2,211–213 (211); NyA 21,2,87f.
  • 7: Aufbau 3,3/1,395
  • 8: Aufbau 3,3/1,399
  • 9: Aufbau 3,3/1,394–402 (402) – im Wangenheim-Kapitel (Kritische Jahre – Kritikerjahre) berichtet F von Geschichts- und von Literaturstunden; dort nennt er Ludwig Metzel, den er aus der ›Centralstelle für Preßangelegenheiten‹ kennt, als Vermittler dieser Hauslehrerstelle

Last change: 13.12.2023

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1853-08-11/. Letzte Bearbeitung: 13.12.2023.

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