17. July 1848, Monday

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17.07.1848
Adolf Stahr schreibt an Fanny Lewald und unterbreitet ihr den Vorschlag, einen Roman über die Revolution 1848 zu verfassen; Vorbilder für die Protagonisten bieten sich ihm in F und Bernhard von Lepel: „Dein Lepel könnte Dir die Studie sein, adlig, Poet, unglücklich liebend (ein Mädchen aus dem Volke), ein Freund aus dem Volke (Fontan), auf den er Feuer kommandieren muß in der Barrikadennacht, dann sein Gebrochensein […] Fontan ist vielleicht auch Freiwilliger in Lepels Kompanie. Er soll auf das Volk feuern, er will nicht, er weigert sich laut, er wird Meuterer, er fordert in der Glut der zornigen Begeisterung die Truppe auf, seinem Beispiel zu folgen, – nicht zu schießen auf das unbewaffnete Volk, das im Recht ist, und sein Freund, der Offizier, der getreue [?] Leibwächter des Königs – der Mann von Ehre – muß den Freund niederstoßen, wenn er sich nicht verhaften lassen will. Ich bin ganz voll von der Szene. Denk Dir dazu die Schwester Fontanes.“ [1]
  • 1: Joachim Krueger: Zu den Beziehungen zwischen Theodor Fontane und Fanny Lewald. Mit unbekannten Dokumenten, in: FBl 31(1980), 617

Last change: 22.12.2020

Empfohlene Zitierweise: Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik digital. Auf der Grundlage der »Theodor Fontane Chronik« (5 Bde., Berlin: De Gruyter 2010) hg. v. Theodor-Fontane-Archiv. Potsdam 2021ff. URL: https://www.fontanearchiv.de/en/chronik/1848-07-17/. Letzte Bearbeitung: 22.12.2020.

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