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Press Release19.09.2024

Gedächtnispolitik

Feministische Perspektiven auf kulturelle Gedächtnisorte. Workshop

Am 22. und 23. September 2024 findet in Potsdam ein Workshop der Arbeitstagung ›Kulturelle Gedächtnisorte von nationaler Bedeutung‹ (KGO) statt. Unter dem Titel Gedächtnispolitik wollen Vertreter*innen von fünf Einrichtungen der KGO sowie eine externe Referentin sich mit der Frage beschäftigen, was bei der Suche nach den Anteilen von Frauen – entweder am ›erinnerten Werk‹ der Männer oder an den Männern gewidmeten Institutionen selbst – zutage tritt. Organisiert hat den Workshop das Theodor-Fontane-Archiv der Universität Potsdam. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

22 Museen und Archive in den ostdeutschen Bundesländern tragen derzeit den Titel eines ›Kulturellen Gedächtnisortes von nationaler Bedeutung‹ (KGO) − verliehen auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) an »Kultureinrichtungen, die sich auf historische Persönlichkeiten von nationalem Rang beziehen und die von überregionaler Bedeutung sind«. Bei den »historischen Persönlichkeiten von nationalem Rang«, denen sich die ausgewählten Einrichtungen widmen, handelt es sich ausnahmslos um Männer.

Mit dem geplanten Workshop setzen sich die ›Kulturellen Gedächtnisorte‹ zum Ziel, die einseitige Fokussierung ihrer Häuser auf männliche ›Heroen‹ zu hinterfragen. Dabei sollen in Vergessenheit geratene Akteurinnen der Einrichtungen wiederentdeckt und Ansätze und Methoden zur Auffindung und Anerkennung der Beiträge von Frauen in kulturellen Gedächtnisorten entwickelt werden. Für eine Keynote konnte die Kunsthistorikerin Dr. Jennifer Moldenhauer gewonnen werden, die das Konzept der ›integrierten‹ Ausstellung Der zweite Blick: Frauen im Berliner Bode-Museum mitentwickelt hat.

Die Beschäftigung mit der männlichen Prägung speziell kultureller Gedächtnisorte soll schließlich zu einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der derzeit herrschenden Gedächtnispolitik führen: Wie, was und (an) wen erinnern wir und unter welchen Vorzeichen und Bedingungen geschieht dies? Damit steht die Art und Weise, wie Erinnerung und kulturelles Erbe in einer Gesellschaft gestaltet, bewahrt und präsentiert werden, im Fokus des in Potsdam stattfindenden Workshops.

Die Arbeitstagung ›Kulturelle Gedächtnisorte von nationaler Bedeutung‹ (KGO) ist ein Zusammenschluss von derzeit 22 national bedeutenden Kultureinrichtungen in den ostdeutschen Bundesländern. Ihre Gründung im Jahre 2003 geht zurück auf das sogenannte Blaubuch, eine auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) erstellte Evaluationsstudie. Bei den darin zusammengefassten Kulturellen Gedächtnisorten handelt es sich um Museen und Einrichtungen, die durch ihre Gebäude, Ensembles, Sammlungen, ihr Sujet oder ihre Aktivitäten international wahrgenommene Repräsentanten des nationalen Kulturerbes sind.

Das Programm des Workshops als pdf-Datei.

Die Pressemitteilung als pdf-Datei.

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