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Press Release05.07.2022

Fontane-Wissenschaftspreis für Eda Sagarra

Feierliche Verleihung des in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebenen Preises

 (opens enlarged image)Image: John J. O'Malley

Die irische Germanistin Prof. Dr. Eda Sagarra erhält den Fontane-Wissenschaftspreis für herausragende Verdienste um die Erforschung von Werk und Leben Theodor Fontanes. Die feierliche Übergabe des in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebenen Preises, der von der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Theodor-Fontane-Archivs e.V. und dem Theodor-Fontane-Archiv der Universität Potsdam verliehen wird und mit 2.000 Euro dotiert ist, findet am 7. Juli 2022 in der Villa Quandt am Potsdamer Pfingstberg statt, wo das Theodor-Fontane-Archiv seinen Sitz hat. Die Laudatio hält Prof. Dr. Johann Holzner, ehemaliger Leiter des Brenner-Archivs in Innsbruck und Vorsitzender des Fördervereins des Fontane-Archivs.

»Der Fontane-Wissenschaftspreis«, so die Jury, »geht im Jahr 2022 an Eda Sagarra, die sich seit über einem halben Jahrhundert auf ebenso vorbildliche wie wirksame Weise um die Internationalisierung der Fontane-Forschung und damit zugleich um den europäischen Kulturaustausch verdient gemacht hat. Früh in ihrer Karriere stand Eda Sagarra bereits in regem Austausch mit den Fontane-Communities in Ost- und Westdeutschland. Nachhaltig wirkte sie an der Erforschung von ›Fontane in der globalisierten Welt‹ mit, so der programmatische Titel einer ihrer Arbeiten. Auf einnehmende Weise vereinen die Arbeiten von Eda Sagarra einen weiten kulturwissenschaftlichen Horizont mit philologischer Präzision und mit dem intellektuellen Esprit einer weltgewandten Forscherin. Immer wieder kehrt sie in ihren Studien dabei auf Fontanes großen Altersroman ›Der Stechlin‹ zurück, dessen zeitdiagnostische Kraft sie ebenso herausarbeitete wie dessen ethisches Programm einer auf Weltoffenheit und Toleranz sich gründenden Verbindung des Regionalen mit dem Globalen.«

Seit ihrer Promotion an der Universität Wien avancierte Eda Sagarra − geboren 1933 als Tochter des Unabhängigkeitskämpfers Kevin O’Shiel, dessen Biografie sie 2013 veröffentlichte − zu einer international renommierten Expertin für die deutschsprachige Literatur des 19. Jahrhunderts. Als Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistik am traditionsreichen Trinity College Dublin engagierte sie sich mit großer Wirkung für die deutsche Sprache und Literatur ebenso wie für die irisch-deutschen Beziehungen. Für ihre Verdienste um den internationalen Kulturaustausch wurde sie mit der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts (1990) und mit dem Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (1995) ausgezeichnet. Seit 2001 ist sie Mitglied der Academia Europaea. Im Juni dieses Jahres veröffentlichte sie unter dem Titel »Living with My Century« (Dublin 2022) ihre Autobiografie.

Der Fontane-Wissenschaftspreis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 2.000 Euro dotiert. Erster Preisträger war 2019 der Lektor, Editor und Fontane-Forscher Dr. Gotthard Erler. Die Jury des Preises setzt sich zusammen aus den Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Theodor-Fontane-Archivs e.V. und dem Leiter des Theodor-Fontane Archivs. In diesem Jahr fungierten als Mitglieder der Jury Dr. Thomas Gerber, Prof. Dr. Johann Holzner, Prof. Dr. Joseph Anton Kruse, Dr. Hanna Delf von Wolzogen, Prof. Dr. Peer Trilcke und Wolf Heinrich Freiherr von Wolzogen.

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