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Press Release27.10.2021

›Original und Kopie‹

Probleme und Potentiale der Reproduzierbarkeit für die Kulturgutvermittlung. Workshop

Zu den Kernaufgaben kulturbewahrender und -vermittelnder Institutionen wie Museen und Archiven gehört es, Besucher*innen und Forscher*innen eine ›unmittelbare‹ Begegnung mit originalen Kunstwerken, Artefakten und Dokumenten zu ermöglichen. Das Original und die besondere Aura, die ihm zugeschrieben wird, haben auch (oder vielleicht gerade) im Zeitalter technisch immer weiter perfektionierter Reproduzierbarkeit nicht an Anziehungskraft auf das Publikum eingebüßt.

Aus unterschiedlichen Gründen werden in Museen und Archiven aber seit jeher auch Kopien gezeigt bzw. in die Nutzung gegeben ‒ etwa weil der Erhaltungszustand des Originals das erforderlich macht, weil das Original vorübergehend verliehen ist oder weil es überhaupt nicht mehr existiert. Darüber, in welchen Fällen die Verwendung einer Kopie erlaubt, vertretbar oder gerechtfertigt ist, herrscht allerdings keine Einigkeit.

Durch die Digitale Revolution hat die Frage, welcher Status der Kopie in der Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit zukommt, in letzter Zeit an zusätzlicher Virulenz gewonnen. Über die genannten Fälle hinaus werden digitale Kopien eingesetzt, um etwa in virtuellen Umgebungen eine andere ‒ eingehendere, ›unmittelbarere‹ ‒ Begegnung mit dem originalen Objekt zu ermöglichen. Als Ergänzung oder Alternative zur realen ist inzwischen die digitale Ausstellung getreten, die während der Museumsschließungen im Verlauf der Corona-Pandemie noch stärker an Aktualität gewonnen hat.

Der Workshop will die Probleme und Potentiale diskutieren, die sich aus dem Einsatz analoger und digitaler Kopien von Originalen in Museen und Archiven ergeben. Er wird am Abend des 8. November 2021 mit dem öffentlichen Vortrag der Kunstwissenschaftlerin Annette Tietenberg eröffnet. Am 9. November widmen sich insgesamt sechs Vorträge von Vertreter*innen verschiedener Einrichtungen der Fragestellung aus der Perspektive ihrer jeweiligen Häuser.

Die Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) und die Kulturellen Gedächtnisorte (KGO) sind Zusammenschlüsse von derzeit 23 bzw. 22 national bedeutsamen kulturellen Institutionen in den ostdeutschen Bundesländern. Ihre Gründung in den Jahren 2002 bzw. 2003 geht zurück auf das sogenannte Blaubuch, eine auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) erstellte Evaluationsstudie. Bei den darin zusammengefassten Kulturellen Leuchttürmen und Kulturellen Gedächtnisorten handelt es sich um Museen und Einrichtungen, die durch ihre Gebäude, Ensembles, Sammlungen, ihr Sujet oder ihre Aktivitäten international wahrgenommene Repräsentanten des nationalen Kulturerbes sind.

Das Programm des Workshops als pdf-Datei.

Die Pressemitteilung als pdf-Datei.

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