Erwerbungen

Kontinuierlich erweitert das Archiv seine Sammlungen durch Erwerbungen, gelegentlich auch durch Schenkungen. Die Bekanntgabe sämtlicher Erwerbungen erfolgt in denFontane Blättern. Auf dieser Seite präsentieren wir einige der herausragenden Neuzugänge der letzten Jahrzehnte.

Briefe an Friedrich Witte

 (öffnet Vergrößerung des Bildes)Bild: TFA

In den Jahren 2016 und 2017 konnte das Archiv insgesamt vierzehn Briefe Fontanes an seinen langjährigen Freund Friedrich Witte auf Auktionen sowie von privat erwerben. Die inhaltsreichen Briefe entstanden in den frühen 1850er-Jahren und geben Einblicke in die Situation Fontanes nach seinem Abschied von der Apotheker-Laufbahn. Mehrere der Briefe waren bisher nur durch Abschriften bekannt. Bereits 2014 konnte das Archiv eine Handschrift der Ballade Der Tag von Hemmingstedt erwerben, die Fontane auf einen Faltbriefumschlag geschrieben hatte, den er an Friedrich Witte schickte – zusammen mit einem der Briefe, die dann 2017 erworbenen werden konnten.

Briefe an Emilie Fontane

Im April 2013 konnte das Archiv bei einer Auktion des Hauses Stargardt achtzehn Briefe Fontanes an seine Frau Emilie ersteigern. Ermöglicht wurde diese Erwerbung durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Länder. Damit konnte das Archiv seine Sammlung von Briefen aus dem Ehebriefwechsel um wertvolle Stücke ergänzen. Die erworbenen Briefe stammen aus Fontanes letzten zehn Lebensjahren, einer Periode, aus der Briefe Fontanes an seine Frau bislang nur in Abschriften bekannt waren. Drei Briefe der Serie waren der Forschung sogar völlig unbekannt.

Briefe an Georg Friedlaender

Bei einer Auktion im November 2010 kamen die Briefe Fontanes an den Schmiedeberger Amtsrichter Georg Friedlaender zur Versteigerung. Diese seit ihrer Erstveröffentlichung durch Kurt Schreinert berühmten Briefe konnte das Archiv mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam erwerben.

Briefe an Fritz Mauthner

Im November 2010 konnte das Archiv bei einer Hamburger Auktion 56 Briefe Fontanes an den Publizisten, Schriftsteller und Sprachphilosophen Fritz Mauthner erwerben. Diese Briefe, die sich bisher in Privatbesitz befanden, waren der Forschung nur durch die Veröffentlichung in den Fontane Blättern im Jahre 1984/85 bekannt. Sie konnten mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam erworben werden.

Briefe an Gustav Karpeles

Im November 2009 konnte das Archiv mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft bei einer Auktion in Basel eine Sammlung von 23 eigenhändigen Briefen Fontanes an den Redakteur und deutsch-jüdischen Literaturhistoriker Gustav Karpeles erwerben.

Briefe an Theodor Fontane jun.

Im Juni 2007 konnte ein Konvolut mit 106 eigenhändigen Briefen Fontanes an seinen Sohn Theodor erworben werden, das bei der Versteigerung des Fontane-Nachlasses durch das Auktionshaus Meyer & Ernst im Jahre 1933 veräußert worden war und nach dem Krieg als verschollen galt, sich aber tatsächlich in Privatbesitz befand. Das Konvolut konnte mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft zusammen mit der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz erworben werden und wird im Fontane-Archiv aufbewahrt.

Manuskripte zu Essays und Prosaminiaturen

Im Herbst 2006 gelang es dem Archiv, bei einer Auktion des Hauses Christie’s, London fünf Fontane-Manuskripte mit den Titeln Adel und Judentum, Die Juden in unserer Gesellschaft, Wie man in Berlin so lebt, Berliner Ton und Berliner Sprechanismus und einen Brief an Ernst Kossak zu erwerben. Die Manuskripte waren bei der Versteigerung des Fontane-Nachlasses durch das Auktionshaus Meyer & Ernst im Jahre 1933 veräußert worden und befanden sich in der Folge in Privatbesitz.

Briefe an Wilhelm Wolfssohn

Im Frühjahr 2002 konnte das Archiv vom Leo Baeck Institute Jerusalem 43 Briefe Fontanes an seinen Jugendfreund, den aus Odessa stammenden jüdischen Publizisten, Übersetzer und Schriftsteller Wilhelm Wolfsohn, erwerben. Die Briefe galten seit ihrer ersten Publikation als verschollen. In Zusammenarbeit mit dem Leo Baeck Institute veranstaltete das Archiv im Oktober 2004 im Jüdischen Museum Berlin eine Arbeitstagung und publizierte die Briefe in dem Band Theodor Fontane und Wilhelm Wolfsohn – eine interkulturelle Beziehung, erschienen 2006 im Mohr Siebeck Verlag.

Das Erzählfragment »Oceane von Parceval«

Im Jahre 2001 schenkte die Stadtbibliothek Wuppertal dem Archiv das Autograph des berühmten Erzählfragments Oceane von Parceval und 20 Briefe Fontanes an die Familie. Die Handschriften stammten aus dem Vorkriegsbestand des Archivs, waren am Ende des Zweiten Weltkriegs unter ungeklärten Umständen verloren gegangen und später von der Stadtbibliothek Wuppertal aus Privatbesitz erworben worden. Die Handschriften wurden am 20. September 2001 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Dr. Johannes Rau vom Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal feierlich übergeben. Zu diesem Anlass erschien die Festpublikation Oceane kehrt zurück.

Briefe an Carl Müller-Grote

Ende 1999 konnte das Archiv bei einer Hamburger Auktion zehn unbekannte Briefe Fontanes an seinen Verleger Carl Müller-Grote erwerben. Die Briefe geben erstmals Aufschluss über diese Autor-Verleger-Beziehung und die Publikationsgeschichte der Kriminalnovelle Unterm Birnbaum. Die Briefe wurden in den Fontane Blättern  veröffentlicht.

Die Fontane-Sammlung Christian Andree

1997 ging die größte deutsche Privatsammlung an Fontane-Autographe und Fontaneana in das Eigentum des Fontane-Archivs über. Die Sammlung konnte mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, des Bundes, des Landes Brandenburg und privater Förderer erworben werden. Sie enthält zahlreiche Briefe, Dokumente und prominente Werkmanuskripte wie etwa den Schluss des Romans Der Stechlin, das Schlusswort der Wanderungen durch die Mark Brandenburg und frühe Entwürfe zu Fontanes Roman-Erstling Vor dem Sturm. Im April 1997 wurde die Sammlung in unserem Hause feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Eine illustrierte Dokumentation erschien als Patrimonia-Heft Nr. 142 der Kulturstiftung der Länder.

Die Tagebücher

1993 konnten drei von acht verloren geglaubten Tagebüchern Fontanes aus Privatbesitz erworben und anschließend erstmals in der Großen Brandenburger Ausgabe publiziert werden.

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